Bericht Parlamentarischer Abend

Management-Krise statt Wissenschafts-Exzellenz: Die Forschung in Bayern braucht einen professionellen Rahmen

09. Okt 2019, 18 Uhr, Bayerischer Landtag, Maximilianeum, München

Regionalgruppe München/Südost

Parlamentarischer Abend organisiert vom Kreis Wissenschaftsmanagement München

 

14 Abgeordnete des Bayerischen Landtags diskutierten am 9. Oktober mit neun Vertretern des Kreises Wissenschaftsmanagement München intensiv über aktuelle Themen rund um das Management von Wissenschaft, Transfer und Förderstrategien. Die vielen interessierten Fragen und Redebeiträge der Parlamentarier aus allen im Landtag vertretenen Parteien haben uns gezeigt, dass wir als Fachleute für das Wissenschaftsmanagement wahrgenommen werden, und uns darin bestärkt, uns weiter für eine effizientere Struktur, bessere Arbeitsbedingungen und damit für Bayern als konkurrenzfähigen Wissenschaftsstandort einzusetzen.

Unsere Standpunkte und Anliegen:

Das Wissenschaftsmanagement steckt in ganz Deutschland in einer Krise; nirgendwo laufen im internationalen Vergleich prekäre Arbeitsbedingungen auf einen derartigen „Brain Drain“ hinaus. Es handelt sich aber genau um diejenige Berufsgruppe, die vielfältige Serviceleistungen bietet, die für Effektivität und Effizienz an Hochschulen und Forschungseinrichtungen steht, die dafür Sorge trägt, dass Fördergelder ihre volle Wirksamkeit entfalten können, und die nicht zuletzt die Organisationen für Spitzenforscher aus aller Welt international attraktiv und konkurrenzfähig hält.

Die Kontinuität des Managements von Forschung, Transfer, Drittmitteln und Projekten in der Lehre muss daher langfristig und nachhaltig sichergestellt  werden.

Neue Beschäftigungsmodelle sind für Wissenschaftsmanager längst überfällig. Attraktive Entlohnung, Entwicklungschancen und angemessene Vertragslaufzeiten werden die besten Manager anziehen und halten, die mit Kompetenz, Systemwissen und Engagement treibende Kräfte in diesem kompetitiven Umfeld sind.

Bei neuen Förderprogrammen muss das Management eingeplant sein! Zehn neue Spitzenforscher brauchen mindestens einen Wissenschaftsmanager, der ihren Erfolg unterstützt.

Unsere Forderungen an die Politik:

  • unsere Anliegen und Standpunkte an geeigneten Stellen auf die Tagesordnung zu setzen,
  • das finanzielle Risiko längerfristiger Verträge und Dauerstellen für unsere Kanzler und Leitungen abzusichern,
  • Alternativen zu WissZeitVG und TzBfG zu entwickeln,
  • Anfragen zu den Beschäftigungsverhältnissen an unsere Forschungseinrichtungen in die Wege zu leiten,

Wissenschaftsmanagement in neuer Förderprogrammen fest zu verankern.